Sonntag, 7. Juli 2013

Back in the game

Was gibt es zu sagen:

Es wird besser.
Noch vor wenigen Wochen war ich jeden Abend mehrmals Richtung Toilette unterwegs.
Mittlerweile ist es maximal einmal am Abend und das beste:
Nicht mehr jeden Abend.  Es gibt Wochen, da bin ich nur zwei Mal "dabei"

Ich mache viel Sport, arbeite viel, lerne noch mehr als eh schon.
Und es tut gut.
Beschäftigung tut gut.

Essen planen hilft sehr viel.

Nicht aufgeben.
Es wird besser werden.

<3

Montag, 6. Mai 2013

15

Ach, ich sollte aufhören, Essen zu kaufen.

Die Angst vor Essen nimmt wieder zu.

wenn ich mit anderen Menschen zusammen bin, kann ich essen und es drin behalten, mich gut fühlen.
Wenn ich alleine bin, dann...dann ist es irgendwann weg. Ihr wisst schon wo.

Und bevor ich das ganze Geld wieder nur erbreche, sollte ich einfach aufhören, Geld dafür auszugeben.
Ich habe mal wieder ein niedriges Gewicht erreicht. Und ich möchte noch weniger.
Alleine deshalb würde es sich dafür lohnen.

Ich habe mir jetzt ein Belohungssystem an die Wand gehängt.
Jeden Tag, den ich mich nicht erbreche, darf ich einen Stern an meine Tabelle kleben.
Wenn ich 15 Sterne erreicht habe, kaufe ich mir was tolles. Entweder ein neues Kleid oder eine neue Hose. Mal sehen, worauf ich später Lust habe.

Hoffen wir mal, dass es klappt!


Heute zumindest nicht.
Aber morgen.
Morgen ganz bestimmt. 

Sonntag, 5. Mai 2013

14


"but you really shouldn’t get this fucked up."

ich bin immer noch da, abgefuckt und vielleicht werde ich nie wieder ganz. 

Montag, 8. April 2013

13

Tja, Ferien sind so eine Sache.
Eigentlich ganz nett, aber eigentlich auch langweilig.
Ich bin keine Frau, die zich Freundinnen hat und jeden Tag mit jemand anderem einen Kaffee trinkt.
Ich bin ziemlich langweilig. Mir genügt ein Tag mit einer großen Tasse Tee, einem Buch, Musik, wahlweise ein bisschen TV, etwas schönes Essen. Ich brauche keine große Konversation, ich brauche keine Dauerbespaßung von anderen Menschen.
Ich bin mir selbst genug.
Dann wiederum möchte ich mich mit jemandem unterhalten, mit dem Auto irgendwo hin fahren, ein paar Cafes besuchen, in fremde Gesichter lächeln.
Dann bin ich mir selbst genug, trotzdem gebe ich Menschen Platz in "meinem" Feld.

Bei meinen Eltern ist es schwierig. Sie sind einfach und unterfordern mich. Sie greifen mich an, meinen Freund, ich muss kämpfen mit Worten und weiß, dass ich sie nie überzeugen kann. Weder von mir noch von meinem Freund. Nun ja. Morgen fahre ich wieder nach Hause. Bei meinen Eltern bin ich nicht zu Hause. Hier bin ich ein Gast, der zu Besuch ist.

Ich freue mich auf meine Wohnung, auf mein Leben. Das nicht in das Observationsgebiet meiner Eltern fällt. Ich möchte nicht beurteilt werden für meinen Lebensstil, für meine Ansichten und erst Recht nicht für meinen Freund.

Eltern. Man bleibt eben immer das Kind. Auch mit 22.

Freitag, 29. März 2013

12

Entschuldigt bitte, dass ich in letzer Zeit so wenig schreibe.

Aber ich habe eine Woche Urlaub mit meinem Freund gemacht, und bin jetzt zwei Wochen bei meinen Eltern. Ich vergesse euch nicht!
Aber ich möchte einfach nur meine Ferien genießen.

Bis in zwei Wochen ihr lieben! :)

Dienstag, 19. März 2013

11

Es ist in meinen Texten nachzulesen, ich frage mich
Wie lang man braucht, um sich aus der Namenlosigkeit zu lösen
Sich und sein Wesen zu offenbarn
Wo bleibt die Antwort auf die Frage die noch offen war?
Allein dieser Umstand nimmt uns schon die Illusion
Man sehnt sich nach Ruhm, Sensation will Fusion



Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen
Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht
Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht




Freundeskreis - wenn der Vorhang fällt

Mittwoch, 13. März 2013

10

Endlich, endlich sind all die furchtbaren Klausuren und Laborprüfungen überstanden. Wurde aber auch langsam mal Zeit!

Entschuldigt, dass ich so lange nicht hier war, ich habe trotz allem eure Blogeinträge gelesen und eure Kommentare mit Freude gelesen.

Was gibt es neues zu berichten?
Tja, das Essen...ähm...es landet immer noch all abendlich in der Toilette.
Am Anfang dachte ich, ich hätte den Dreh raus: Frühstücken, damit man nicht gleich um 10 in ein Hungerloch und damit in einen eventuellen Essanfall fallen könnte. Mittags Obst und Gemüse gegessen, nachmittags eine Kleinigkeit, versucht, den Blutzucker konstant zu halten.
Und trotzdem passierte es jeden Abend: ich kam heim, hatte keinen Hunger und habe trotzdem alles in mich reingeschaufelt, was der Kühlschrank hergab. wenn ich abends im Supermarkt durch die Gänge streife, nach einer Kleinigkeit zu essen, weiß ich ganz genau: es wird wieder den Abend nicht in meinem Körper verbringen. Warum gehe ich dann eigentlich noch einkaufen?

Jeden Abend dieses schlechte Gewissen, dass man Geld zum Fenster hinaus wirft und dass es nicht gut für den Körper ist. Und jeden Tag den Freund anlügen, dass alles in Ordnung ist und es einem "blendend" geht.
Meine Eltern werden auch permanent angelogen: wenn gefragt wird, wie es mir geht, dann kommt ein: "ach, ganz gut, ich bin nur müde, die Klausurenphase ist heftig". Mama nickt und wünscht mir viel Glück, Papa sagt, er denke an mich.
und ich fresse mich abends voll und frage mich, was wäre, wenn sie alle die Wahrheit wüssten.

Würde ich dann überwacht werden? Würde man mich mit Samthandschuhen anfassen?
Würden meine Eltern beginnen, Essen vor mir zu verstecken?


Darüber habe ich heute nachgedacht und kam zu folgendem Schluss:

Mein Freund wäre sehr besorgt. Er würde mir unter die Arme greifen, wo er nur könnte. Aber mein Freund hat eine ganz bezaubernde Eigenschaft: Er kann einem helfen und dabei so viel Freiheit lassen, dass man überhaupt nicht merkt, dass er einem sacht die Flügel stützt. Das wichtigste dabei: Er würde mich keine Sekunde kontrollieren. Und er hat mich in all den Jahren noch nicht einmal unter Druck gesetzt.
Warum also verschweige ich es vor ihm? 


Meine Eltern...na ja. Meine Eltern. Das ist schon schwieriger.

Meine Schwester ist psychisch sehr krank, hatte schon einen Klinikaufenthalt und kann schwer mit dem Alltag und ihrem Freund umgehen. Wenn meine Mutter mit mir telefoniert oder eine E-Mail von ihr ankommt,  gibt es einige Sätze, die immer darin vorkommen: "Ach, deiner Schwester geht es so schlecht. Ich wünsche mir oft, wir hätten es früher bemerkt. Die Leute fragen so oft nach ihr." Oder anders ausgedrückt: Deine Schwester ist krank im Kopf, das wird ihr die Zukunft versauen und die Dorftmeute denkt, wir wären eine verkorkste Familie.
Ich denke oft, meine Krankheit ist vererbt: Meine Mutter hat Depressionen mit Angststörungen, meine Schwester hat Depressionen + Angststörungen + teilweise Borderline und ich..na ja, ich habe Bulimie und einen ungeheuren Selbstzerstörungsdrang. Sag da mal einer, dass sowas nicht vererbt sein kann.


Würde ich meinen Eltern sagen, dass auch ich psychische Probleme habe, dann wäre die Liste an Selbstvorwürfen bei den Eltern unendlich lang. Beide Kinder krank, beide Kinder psychisch krank, beide Kinder verkorkst. Keine Zukunft, redende Leute. Ich möchte mir nicht ausmalen, was da für eine Welt zusammen brechen würde.

Ich denke oft, ich sollte das Thema alleine mit meinem Freund durchziehen und meinen Eltern davon erzählen, wenn ich wieder gesund bin. 

Aber dann hätte ich ihr Vertrauen komplett missbraucht und das würde sie auch in Grund und Boden drücken.

Manchmal weiß ich nicht, wohin mit all meinen Sorgen, mit all der Angst, mit all diesen Ungewissheiten, die man nur als Essgestörte kennt. Niemand, der einem über das Haar streicht und sagt, dass es in Ordnung war, Kekse zu essen. Immer dieser Kampf alleine gegen sich, mit sich, verlieren oder gewinnen. 

Ich weiß nicht, wohin mit mir. Mit meiner Krankheit. Keiner will sie mit mir teilen. Alle können darüber reden, aber keiner will mich an die Hand nehmen. 

Und so bleibt mir nichts anderes übrig, als jeden Abend wieder aufs neue mit mir aufs Feld zu ziehen, mich im Abschaum meiner Seele zu wälzen und vor dem Schlafen gehen den Rest meiner Würde sanft zu bedecken.